Ogottogott:
das Christentum!
Schulen und Medien sollten über Religionen so informieren, dass auch
nicht-christliche und nicht-religiöse
Auffassungen zur Sprache kommen. Doch statt Schüler und Schülerinnen neutral
über unterschiedliche Weltanschauungen aufzuklären, werden sie oft religiös
indoktriniert. In NRW gehört „Ehrfurcht vor Gott“ zu den „vornehmsten Zielen
der Erziehung“. Die Medien berichten
überwiegend positiv-unkritisch über das Christentum und erwecken so den
Eindruck, der christliche Glauben sei nicht nur wahr,
sondern auch für uns ethisch bedeutsam. Daher seien die Kirchen in einer
modernen Gesellschaft unverzichtbar. Doch stimmt das?
Ein Himmel voller Götter
Die Menschheit hat schon Tausende von Göttern verehrt. Die Existenz und
das Wirken dieser unsichtbaren Götter ist mehr als fraglich, ihre Anerkennung
zeitlich und regional begrenzt. Menschen haben immer wieder Religionen
erfunden. Hilflosigkeit gegenüber Natur und Feinden, Unwissenheit, Psychosen,
Träume, Drogen, epileptische Anfälle und das Machtstreben angeblich von Göttern
eingesetzter Priester haben vermutlich dazu beigetragen. Abgesehen von einer
Ausnahme sind auch alle Christen „Atheisten“, d.h. sie leugnen die Existenz
aller Götter außer ihrem eigenen Gott. „Atheisten“ gehen noch einen Schritt
weiter: Sie glauben auch nicht an den dreifaltigen Gott der Christen. Fast fünf
Milliarden – überwiegend ebenfalls gläubige – Menschen teilen ebenfalls nicht
den christlichen Glauben. Juden und Moslems betrachten Jesus nicht als von Gott
geopferten Sohn einer menschlichen Jungfrau und Teil einer Heiligen
Dreifaltigkeit. Für Hindus, die Vishnu, Shiva, Kali und viele weitere
Gottheiten und Geister verehren, sowie die Anhänger Hunderter weiterer
Religionen sind alle Anhänger abrahamitischer Religionen Irrgläubige.
Die gute und die böse Bibel
Die Bibel ist das am häufigsten gedruckte und in ihrer Wirkung wohl
wichtigste Buch der Welt. Sie hat zahlreiche meist anonyme Verfasser mit oft
unterschiedlichen Ansichten, und ihre Texte sind daher formal und inhaltlich
sehr uneinheitlich. Neben ethisch Hochstehendem (Teile der „Bergpredigt“),
literarisch Hervorragendem (Schöpfungsmythen, Josefslegende, Hiob, Hohelied,
Offenbarung) und philosophisch Eindrucksvollem (Kohelet) enthält sie in weiten
Teilen unerträglich Grauenvolles (vom „lieben“ Gott initiierte Völkermorde,
Aufrufe zur Verfolgung von Andersgläubigen und Homosexuellen sowie
fürchterliche Höllendrohungen durch Jesus, den angeblichen Gottessohn).
Allerdings ist sich die moderne Theologie weitgehend einig, dass die meisten
„Worte Jesu“ von den Evangelisten diesem nachträglich in den Mund gelegt worden
sind. Dass die Bibel Wort für Wort von Gott kommt oder zumindest deren Autoren
„göttlich inspiriert“ waren, ist Ausdruck religiösen Wunschdenkens. In Wahrheit
reflektiert die Bibel ausschließlich das Denken und die Interessen ihrer
antiken Verfasser sowie deren aus heutiger Sicht begrenztes bronze- und
eisenzeitliches Weltbild. Gleichwohl wird mit „Rosinen“ aus der Bibel religiöse
Propaganda betrieben.
Erosion des Glaubens
An den Gott der Bibel glaubt heute nur noch weniger als die Hälfte der
Deutschen. Selbst bei den frisch Konfirmierten sind es derzeit laut EKD (2010)
nur 69 Prozent. Bei den erwachsenen römisch-katholischen Kirchenmitgliedern in
Deutschland glaubten 1989 knapp 36% an einen persönlichen Gott. 42% glaubten an
ein höheres Wesen oder eine geistige Macht, 14% wussten nicht, was sie glauben
sollen, und 9% glaubten weder an einen persönlichen Gott noch an ein höheres
Wesen oder eine geistige Macht. Evangelische Kirchenmitglieder (ohne
Freikirchen): 23%/40%/17%/21%. Nur noch 14% der Deutschen glauben an die Hölle.
Nur 10% der Katholiken und 5% der Protestanten besuchen regelmäßig
Gottesdienste. Nur 4% der Deutschen lesen häufig in der Bibel (siehe: www.reimbibel.de/statistik.htm
).
Trotzdem spielen die Kirchen in der Öffentlichkeit weiterhin eine (zu)
bedeutende Rolle. Siehe auch www.gerdia.de
.
Zur Kriminalgeschichte des Christentums
Das Christentum glaubt sich im Besitz der alleinigen Wahrheit und neigt
daher zu Überheblichkeit und Intoleranz gegenüber Andersgläubigen und
Ungläubigen. Seine Gewaltbereitschaft hat es in fast 2000 Jahren eindrucksvoll
unter Beweis gestellt (siehe: www.reimbibel.de/KG.htm
). Weniger bekannt als die Kreuzzüge, die „heilige“ Inquisition, das
Abschlachten von Indianern und das biblisch legitimierte Verbrennen von „Hexen“
(Exodus 22,17) ist die Tatsache, dass von 1933 bis 1945 die meisten deutschen
Bischöfe die Gewaltherrschaft und Kriegspolitik Hitlers unterstützt haben (z.B.
auch Bischof Graf von Galen in Münster) und kaum etwas gegen die Verfolgung und
Ermordung von Juden getan haben.
S. dazu: www.reimbibel.de/Kirche-im-Dritten-Reich.htm.
Christliche Selbstüberschätzung
Entscheidend für das friedliche Zusammenleben in Deutschland sind nicht
„christliche Werte“, sondern Demokratie, Religionsfreiheit, Gleichberechtigung,
Meinungsfreiheit und verschiedene andere, heute für uns selbstverständliche
Freiheitsrechte, die mutige Männer und Frauen in den letzten Jahrhunderten oft
gegen erbitterten Widerstand der Kirchen erkämpfen mussten. Der Wert der Zehn
Gebote wird übrigens stark überschätzt: www.gottlos-glücklich.de/?page_id=242
. Prosoziales Verhalten und die Ächtung antisozialer Handlungen sind nicht
spezifisch für das Christentum, sondern für alle sozialen Verbände
unverzichtbar und ebenso bei Juden, Muslimen, Hindus, Buddhisten und
„Atheisten“ zu beobachten. Schon die Sumerer propagierten vor 4000 Jahren
hochstehende ethische Prinzipien.
Diffamierung von „Atheisten“
Eigenlob („Ich als Christ ...“), implizit herabsetzende Slogens („Moral
braucht Gott“) und dreiste Diffamierungen: der christliche Chauvinismus hat
viele Gesichter. Besonders Berufschristen behaupten immer wieder, der
„Atheismus“ sei an den großen Verbrechen des 20. Jahrhunderts schuld. Sie
ignorieren dabei, dass nicht die Abkehr vom Glauben an Gott zu Kriegen und
Massenmorden geführt hat, sondern politische Religionen mit aggressiven
Heilslehren (z.B. Nationalsozialismus und Kommunismus mit ihren charismatischen
Führern, heiligen Büchern, Propheten, brutalen Inquistionsbehörden und
Gläubigen, die sich von solchen Irrlehren verführen ließen). Matthias Matussek
hetzt: „Doch man stelle sich nur für einen Moment eine Welt ohne Christentum
vor, das wäre eine fürchterliche Welt, eine, in der die Schwachen erbarmungslos
ausgemerzt werden würden“ (RP, 11.6.2011). Er unterstellt damit, dass z.B.
„Atheisten“, Japaner, Chinesen, Inder und ungezählte andere nichtchristliche
Völker dazu neigen, Schwache erbarmungslos auszumerzen. Laut Angela Merkel
fehlt Ungläubigen der „moralische Kompass“, sie neigten zu
„Allmachtsphantasien“. Weitere Zitate hier: www.reimbibel.de/HETZE.htm
Religionen spalten
Manchmal sogar Schädel. Sie haben z.B. zur Abspaltung Pakistans von
Indien geführt. Die beiden Länder sind bis heute verfeindet (Kaschmirkonflikt)
und verfügen über Atomwaffen. Radikalreligiöse Juden sind auch heute noch der
Meinung, Palästina sei ihnen vor Jahrtausenden von ihrem Gott persönlich
zugesprochen worden. Zum Frieden im Nahen Osten trägt das nicht bei. Die
Schiiten und Sunniten im Irak bomben sich seit Jahren gegenseitig in die Luft.
In Deutschland werden Kindern oft
schon in – zu ca. 90% staatlich und privat finanzierten - kirchlichen
Kindergärten voneinander getrennt. Eine solche Trennung nach Religion und
Weltanschauung der Eltern ist wohl kaum dem friedlichen Zusammenleben in einem
Land mit vielen Migranten förderlich. Das Auseinanderdividieren setzt sich in
Schulen, Hospitälern und Altenheimen fort. Häufig führt das bei kleinen
Kindern, Schülern, Eltern, Lehrern, Angestellten, Patienten und Angehörigen zu
längeren Wegen und Fahrstrecken.
Wer soll das bezahlen?
Die beiden großen Kirchen erhalten zusammen pro Jahr über 9 Mrd. Euro an
Kirchensteuern. Etwa 3 Mrd. davon trägt der Staat, indem er die Kirchensteuer
mindernd auf das Einkommen anrechnet. Von diesen ca. 9 Mrd. geht das Meiste an
Gottes Bodenpersonal. Der Staat bezahlt auch die Bischöfe (außer in Bremen und Hamburg)
sowie den Religionsunterricht. Er finanziert außerdem die theologischen
Fakultäten an den Universitäten vom Professor bis zum Bleistiftanspitzer. Da
fragt man sich: Wieso sollen eigentlich die vielen Nichtchristen in unserem
Staat Kosten für eine von ihnen abgelehnte Religion übernehmen? Kaum bekannt:
die Kirchen, die angeblich so viel Gutes tun, beteiligen sich an den
Aufwendungen von Caritas und Diakonie nur zu jeweils 2 Prozent. Bei Misereor
(„Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen“) sind es 5 Prozent. Bei den
konfessionellen Krankenhäusern tragen nicht die Kirchen, sondern die
Krankenkassen die Kosten. Die Kirchen schmücken sich jedoch mit diesen
angeblichen kirchlichen Wohltaten. Das ist dreister Etikettenschwindel.
Video zur Finanzierung der Kirchen: http://tinyurl.com/77zoy4l
Verfasser: Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599
Düsseldorf-Hassels, März 2012,
wk ä reimbibel.de